Seit einiger Zeit sieht man viele Läufer mit Kniestrümpfen. Bei den meisten sind es vermutlich Kompressionsstrümpfe. Anfangs habe ich die Nase gerümpft, als ich das gesehen habe, aber irgendwann war ich neugierig genug, es mal selbst auszuprobieren.
Kompressionsstrümpfe gibt es auch ohne Fuß
Statt Strümpfen habe ich Wadenbandagen (Calf Sleeves) genommen – also die Version ohne Fußteil. Zugegeben: Es war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Die Sleeves sind eng, und es ist nicht einfach, sie anzuziehen. Aber das ist ja auch der Sinn der Sache: Sie sollen Druck ausüben. Einmal übergestreift, fand ich sie dann sogar sehr angenehm.
Gut für Durchblutung und Bänder
Experten sagen, dass die Sleeves die Muskeln warm halten, die Durchblutung verbessern und damit Ermüdung und Verletzungen vorbeugen. Das enge, dichte Gewebe stärkt die Bänder, reduziert Vibrationen und Kontraktionen der Muskeln und kann dafür sorgen, dass sich die Beine länger leicht fühlen. Die Regeneration wird beschleunigt – sie beginnt schon während des Trainings.
Leistungsfähigkeit wird verbessert
Ich habe es bei einigen längeren Läufen ausprobiert und bin wirklich begeistert. Die Muskeln bleiben tatsächlich länger leistungsfähig, es dauert länger, bis die Beine schwer werden. Das kann auch daran liegen, dass die Muskeln durch den Druck besser mit Nährstoffen versorgt werden und Laktat schneller abtransportiert wird. Das Material ist angenehm und atmungsaktiv, und selbst im Sommer wurde mir unter den Sleeves nicht zu warm.
Die Größe muss genau stimmen
Wichtig ist, dass die Kompressionsstrümpfe bzw. Sleeves gut auf deine Beine angepasst sind. Wenn sie zu weit sind, können sie beim Bergablaufen herunterrutschen. Um festzustellen, welche Größe du brauchst, musst du deinen Wadenumfang (die breiteste Stelle der Wade) ausmessen. Meist gibt es vier Größen, aus denen du wählen kannst.
Sleeves auch für Oberschenkel und Arme
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Die bekanntesten Marken für Kompressionsstrümpfe und Calf Sleeves sind Bauerfeind, CEP und Compressport, aber auch Unternehmen wie Falke haben sie im Portfolio. Die meisten bestehen aus atmungsaktiven Materialmischungen (z.B. Polyamid und Elasthan), und im Schnitt musst du mit 30 bis 40 Euro für ein Paar rechnen. Sehr positiv: Sie lassen sich natürlich waschen und sind sehr schnell wieder trocken.
Neben den Sleeves für die Unterschenkel gibt es auch welche für die Oberschenkel (oft mit Silikonpunkten oder -abschlüssen, damit sie nicht rutschen) und inzwischen sogar für die Arme. Sie stabilisieren nicht nur, sondern werden auch gerne zum Wärmen getragen.
Und sie sind sehr praktisch, weil du dich nicht umziehen musst, wenn es wärmer oder kälter wird – du kannst einfach die Sleeves überziehen oder wieder abnehmen. In der Ellenbeuge sind diese Sleeves meist dünner, damit sie dort nicht drücken.
Kompressionsstrümpfe in vielen Farben
Inzwischen gibt es Kompressionsstrümpfe und Sleeves in so vielen Farben, dass du damit auch ein modisches Statement setzen kannst. Dann sind sie nicht nur praktisch und hilfreich für deine Muskeln, sondern sehen auch noch richtig gut aus! Ich kann die Sleeves wirklich empfehlen. Sie haben mir vor allem bei kühlem Wetter sehr gute Dienste geleistet und außerdem dafür gesorgt, dass meine Beine länger durchhalten.